Depressive Störungen

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen. Die Erkrankten leiden neben einer gedrückten Stimmung und einer ausgeprägten Freud– und Interessenlosigkeit oftmals auch unter weiteren Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, sozialem Rückzug, einer schnellen Ermüdbarkeit oder Schlafstörungen.

Ein weiteres häufiges Symptom der Depression sind wiederholtes Grübeln und Gedankenkreisen. Weitere Symptome wie Appetitlosigkeit oder Frustessen, körperliche Beschwerden, Antriebslosigkeit, Tagesmüdigkeit sowie bei schweren Depressionen auch Suizidgedanken und Suizidhandlungen, können hinzu kommen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie ausführliche Informationen über Epidemiologie, Symptome, Diagnose, Komorbidität, Risikofaktoren, Ursachen, Verlauf und Therapie der Depressiven Störungen.

Informationen für Betroffene und Angehörige finden Sie darüber hinaus auf unserer Internetseite im Kapitel “Depressionen”.

Die Depressiven Störungen gehören zur Gruppe der sogenannten Affektiven Störungen, zu denen auch die Bipolaren Störungen, die Zyklothyme Störung und die Dysthyme Störung gezählt werden.

Es gibt verschiedene Therapieansätze zur Behandlung von Depressionen. Je nach Ausprägungsgrad der Depression werden die Durchführung einer Psychotherapie und/oder die medikamentöse Behandlung empfohlen.

Depressive Störungen: Epidemiologie

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Punktprävalenz der rezidivierenden depressiven Störung liegt bei ca. 1-5%, das Lebenszeitrisiko bei ca. 10-20%.

Viele Betroffene erkranken bereits vor ihrem 40. Lebensjahr erstmals an Depressionen, mit gehäuften Ersterkrankungen insbesondere um die Mitte des dritten Lebensjahrzehnts herum. Frauen erkranken ungefähr doppelt so häufig an Depressionen wie Männer, die Ursache dafür ist letztendlich unklar.

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Depressive Störungen: Symptome

Depressive Störungen können sich durch verschiedene Symptome äußern, wie z.B. gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit, erhöhte Ermüdbarkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit, reduziertes Selbstwertgefühl, Antriebslosigkeit und sozialen Rückzug.

Auch Veränderungen des Nachtschlafs mit Ein- und Durchschlaf­störungen, Tagesmüdigkeit sowie Veränderungen des Tag-Nacht-Rhythmus sind häufige Symptome.

Bei schweren Depressionen können darüber hinaus Suizidgedanken oder Suizidhandlungen sowie psychotische Symptome auftreten.

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Depressive Störungen: Diagnose

Die Diagnose der Depressiven Störungen wird üblicherweise entsprechend den Diagnosekriterien der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Diseases) ICD-10 bzw. ICD-11 und des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders DSM-5 gestellt. Zur weitergehenden Beurteilung des Ausprägungsgrades der Depression sowie des Krankheitsverlaufs können psychologische Testinstrumente, wie z.B. die Allgemeine Depressionsskala (ADS) oder das Beck-Depressions-Inventar (BDI-II), zum Einsatz kommen.

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Depressive Störungen: Komorbidität

Depressive Störungen haben eine hohe Komorbidität mit anderen seelischen Erkrankungen, insbesondere mit Angststörungen, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Zwangsstörungen und Substanzabusus.

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Depressive Störungen: Risikofaktoren

Es gibt verschiedene Risikofaktoren bzw. prädisponierende Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer depressiven Störung einhergehen. Neben dem Vorliegen von lebensgeschichtlichen Belastungen, wie z.B. Traumatisierungen, zählen dazu u.a. auch Substanzabusus, Nebenwirkungen bestimmter Medikamente und familiäre Vorbelastungen. Auch Stoffwechselstörungen, wie z.B. eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), können das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöhen.

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Depressive Störungen: Ursachen und Erklärungsmodelle

Es gibt verschiedene Theorien und Modelle die zu erklären versuchen, wie eine Depressive Störungen entstehen und/oder aufrecht erhalten werden. Neben neurobiologischen und genetischen Faktoren werden unter anderem familiäre Einflüsse in der Herkunftsfamilie diskutiert.

Darüber hinaus gibt es verschiedene psychoanalytische, tiefenpsychologische und kognitiv-behaviorale Modelle (wie z.B. das Verstärkungstheoretische Modell der Depression nach Lewinsohn, das Konzept der erlernten Hilflosigkeit nach Seligman und das Kognitionstheoretische Modell der Depression nach Beck).

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Depressive Störungen: Verlauf

Die Depressiven Störungen verlaufen meist als einzelne oder wiederkehrende Episoden bzw. in Phasen, wobei unbehandelt eine hohe Rückfallquote besteht. Bei ca. der Hälfte der Betroffenen kann die Depression nach dem Ende der ersten depressiven Episode wieder ohne therapeutische Unterstützung ausheilen, bei ca. 50% der Betroffenen kann es jedoch dazu kommen, dass die depressive Symptomatik nicht von alleine ausheilt oder nach einer Unterbrechung wieder auftritt und schließlich in eine so genannte Chronisch-rezidivierende depressive Störung (Major Depression) übergeht.

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Depressive Störungen: Therapie

Die Therapie der Depressiven Störungen richtet sich nach dem indivduellen Krankheitsbild des Patienten und dem Schweregrad der Symptomatik. Wichtige Bausteine sind die Psychotherapie und die Pharmakotherapie. Je nach Krankheitsbild der Betroffenen können auch ergänzende Verfahren wie z.B. die Lichttherapie, der Schlafentzug oder Sport- und Bewegungstherapien eingesetzt werden.

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Depressive Störungen: Psychotherapie

Die Psychotherapie ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung der Depressiven Störungen. Es wurden verschiedene psychotherapeutische Verfahren zur Behandlung von Depressionen entwickelt. Neben den Ansätzen der Psychodynamischen Psychotherapie gehören dazu u.a. die Kognitive Verhaltenstherapie, die Interpersonelle Psychotherapie sowie das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP).

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Depressive Störungen: Pharmakotherapie

Zur medikamentösen Behandlung der Depressiven Störungen werden insbesondere die so genannten Antidepressiva eingesetzt. Die Antidepressiva werden entsprechend ihres vorrangigen Wirkmechanismus in

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Depressive Störungen: Lichttherapie

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit der Depressiven Störungen ist die so genannte Lichttherapie, die insbesondere bei saisonalen Depressionen eingesetzt wird.

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Depressive Störungen: Weitere Therapiemöglichkeiten

Weiter Therapiemöglichkeiten der Depressiven Störungen sind zum Beispiel die regelmäßige Sport- und Bewegungstherapie, der kontrollierte Schlafentzug sowie die Elektrokonvulsionstherapie.

Depressive Störungen: Leitlinien

Diagnostik und Therapie der Depressiven Störungen wurden von den wichtigsten psychiatrischen und psychotherapeutischen Fachorganisation umfangreiche Leitlinien entwickelt, wie zum Beispiel die S3-Leitlinie / Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression, die Practice Guideline for the treatment of patients with major depressive disorder der American Psychiatric Association (APA) sowie die Clinical Guideline - The treatment and manangement of depression in adults des National Institute for Health an Clinical Excellence (NICE).

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